Thematik
Erst in den letzten Jahren erfährt eine Opfergruppe nationalsozialistischen Rassenwahns öffentliche Wahrnehmung: die Säuglinge polnischer und
sowjetischer Zwangsarbeiterinnen.
Die Anweisung Himmlers, die Kinder möglichst wenige Tage nach der Geburt von den Müttern zu trennen und in "Ausländerpflegestätten
einfachster Art" unterzubringen, kam einer Mordempfehlung gleich.
Über den Grad der Vernachlässigung entschieden Verantwortliche vor Ort. Nicht nur nationalsozialistische Stellen, sondern auch kommunale Behörden,
Betriebe,
Krankenkassen, Ärzte und Arbeitsämter waren an der Organisation der Säuglingslager beteiligt.
Untergebracht in Baracken und Ställen, mangelhaft ernährt und unzureichend gepflegt erlitten zehntausende Säuglinge einen langsamen und qualvollen Tod.
In der Nachkriegszeit fielen die Lager und das Schicksal der Kinder dem kollektiven Vergessen anheim.
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