Forschungsarbeiten

Die durch alliierte Prozesse bekannten "Ausländerkinder-Pflegestätten" Voerde, Rühen, Velpke fanden in einigen deutschsprachigen Veröffentlichungen der 1950er und 1960er Jahre Erwähnung. Die Autoren (Lord Russell of Liverpool, William Manchester u.a.) aber waren keine Deutschen.

1981 erschien die Arbeit der polnischen Autoren Hrabar, Tokarz und Wilczur "Kinder im Krieg - Krieg gegen Kinder" als Rowohlt-Taschenbuch. Die umfangreiche, aber in Deutschland kaum zur Kenntnis genommene Studie zum Schicksal polnischer Jugendlicher und Kinder beinhaltet auch ein Kapitel über die "Pflegestätten". Es lieferte erstmals Informationen über das Polenkinderlager Laberweinting und das "Entbindungsheim" in Braunschweig. 1982 recherchierten Redakteure des Haller Tagblattes die Geschichte von "Gantenwald".

1982/83 machten Schüler der Integrierten Gesamtschule Kelsterbach bei ihren Recherchen über das Durchgangslager Kelsterbach grausige Entdeckungen; ebenso Anna Rosmus in Hutthurm und Sallach (1993). Susanne Hohlmanns Arbeit über das Sterbe- und Geburtenlager Pfaffenwald erschien 1984.1986 recherchierte Gernot Römer zu Einrichtungen in Schwaben; Hans Holzhaider stieß zufällig auf die Kinderbaracke von Indersdorf.

Im norddeutschen Bereich arbeiteten Klaus-Jörg Siegfried zu Rühen (1986/88), Bernhild Vögel zu Braunschweig (1989), Anne-Katrin Race zu Brunshausen 1990) und Raimond Reiter zu den niedersächsischen "Heimen" (1993). Das Buch von Gudrun Schwarze über Waltrop (1997) liefert auch Material für weitere Forschungen im Raum Westfalen. Tamara Frankenberger beschäftigte sich mit dem Krupp-Säuglingslager „Buschmannshof in Voerde (1997).

Aus den letzten Jahren sind insbesondere die Arbeiten von Gabriella Hauch (Gau Oberdonau, 2001), Nils Köhler (Lüneburger Heide, 2003; Nordfriesland, 2004) und Joachim Woock (Landkreis Verden, 2004), sowie der Heimatgeschichtliche Wegweiser Thüringen, 2003 herausgegeben vom Studienkreis deutscher Widerstand, hervorzuheben.