Kenntnisstand
- Es gibt viele Hinweise darauf, dass Todesfälle (z. T. auch Geburten) von polnischen und sowjetischen Kindern nur lückenhaft standesamtlich beurkundet wurden.
- Viele Unterlagen über die "Ausländerkinderpflegestätten" wurden bei Kriegende gezielt vernichtet.
- Eine Strafverfolgung durch deutsche Gerichte fand nicht statt.
- Aus den Kriegsgräberlisten der Nachkriegszeit verschwanden die Namen und Daten der Kinder; bzw. ihre Anzahl wurde reduziert.
- Großbetriebe verweigerten und verweigern die Einsicht in ihre Archive oder vernichteten brisante Akten.
- Bei den Standes- und Friedhofsämtern behindern datenschutzrechtliche Bedenken vielerorts die Nachforschungen.
- Die Stigmatisierung der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in der Sowjetunion dürfte auch Auswirkungen auf Forschung und juristische Aufarbeitung in Polen und der DDR gehabt haben.
- Von vielen Historikern wird die Thematik immer noch kaum wahrgenommen. So gibt es beispielsweise in der "Enzyklopädie des Nationalsozialismus" weder ein Stichwort noch einen Hinweis darauf.
- Die Literatur zum Thema ist verstreut und größtenteils schwer zugänglich.
Dennoch: Immer wieder werden bislang unbekannte Säuglingslager entdeckt: So in Hemeringen, Kreis Hameln oder bei Lindholm, Kreis Nordfriesland.
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