DIE ZEIT. Ein Nachruf.

Ein Nachruf auf DIE ZEIT als (alte) ZEIT-Seite?
Das sieht nur wie fiction aus, ist es aber nicht.

1996 feierte DIE ZEIT ihr 50jähriges Jubiläum, während ich im Staatsarchiv Hamburg bei Recherchen über den Romanschriftsteller Franz Theodor Wangenheim auf die 155 Jahre alte Vorfahrin stieß, deren erste Ausgaben den wunderbaren Untertitel „Organ der Epigonen“ trugen.

In der ZEIT von 1841 wurden die neuesten Werke von Gutzkow und Hebbel besprochen, Gedichte von Herwegh und Hoffmann von Fallersleben abdruckt, Artikel über das deutsch-französische Verhältnis, die jüdische Emanzipation und die Pressefreiheit veröffentlicht und ein trickreicher Kampf gegen die Zensur geführt.

Ich nahm Kontakt zu dem Urenkel des wackeren Redakteurs François Wille, Dr. Jürg Wille auf, der mir weiteres Material aus dem Familienarchiv im schweizerischen Mariafeld zur Verfügung stellte.

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Dann verfasste ich einen Artikel, bastelte ihn in eine fiktive ZEIT-Seite ein und schickte das Werk an Karl-Heinz Janßen, der damals die Redaktion der ZEIT-Rubrik ZEITläufte innehatte. Ich erhielt eine freundlich-interessierte Antwort mit der Bitte um Geduld. Die UrlaubsZEIT war angebrochen. Dann wurde es September und das Jubiläum lag nun schon einige ZEIT zurück und so wurde aus dem Nachruf nichts.

Anfang 2016 jährte sich der Geburtstag von Jürg Wille zum 100sten Mal; ob DIE ZEIT ihren 70sten begangen hat, weiß ich nicht. Karl-Heinz Janßen ist längst in Pension, die Zeitung hat ein völlig neues Outfit – also habe ich gar nicht erst versucht, den Nachruf noch einmal dort unterzubringen. Und auf der Internetseite macht er sich doch auch ganz nett, oder?

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